Archive for Jänner, 2025

Die homogene Gesellschaft zerfällt!

„Die Verwirklichung relativer kultureller Homogenität ist folglich ein Gebot der praktischen politischen Vernunft.“
(Berthold Löffler)

Heute wollen wir etwas eintauchen in die Politik! Nein – keine Angst – nicht wieder Tagespolitik! Sondern vielmehr in die Politik- und Sozial-wissenschaften! Die jüngsten Vorkommnisse in der Welt haben eines nachgewiesen: Es ändert sich einiges in den Systemen! Ob gut oder schlecht – diese Entscheidung zu treffen, überlasse ich Ihnen.

Erschreckend jedenfalls sind die Ergebnisse der Leipziger Autoritarismus-Studie, die im vergangenen November präsentiert wurden. So bekannten sich im Jahr 2024 zwar nach wie vor neun von zehn der Befragten zur Demokratie, allerdings nur 42,3 % zur Demokratie „wie sie in der Bundes-republik Deutschland funktioniert“ (zwei Jahre zuvor waren es noch 57,7 %). Und das Erschreckende: Knapp 20 % meinten zumindest teilweise, dass „unter bestimmten Umständen eine Diktatur die bessere Staatsform“ sei. Und viele zeigten eine „Neigung zum Eskapismus“. Der Duden versteht unter „eskapistisch“: „Vor der Realität und ihren Anforderungen in Illusionen oder in Zerstreuungen und Vergnügungen ausweichend“! Das betraf vor Corona vornehmlich die Esoterik und den Aberglauben. Mit der Pandemie kamen die Verschwörungstheorien hinzu, die über das World Wide Web binnen kürzester Zeit unheimlich viele Anhänger fanden, tatsächlich aber schon weitaus früher im Dunkeln vor sich hindämmerten (etwa bei den Anschlägen auf das World Trade Center). Die Studie zeigte zudem auf, dass rund 4,5 % der Befragten ein „geschlossen rechts-extremes Weltbild“ besitzen. Die „überwertige Identifikation“ als „Deutsche Eigengruppe“ ist bei zirka 15 % vorhanden. In Ostdeutschland vornehmlich in der Gruppe der 16- bis 30-jährigen, in Westdeutschland bei 61+. Damit sei gesagt, dass ein gesunder Nationalismus ja eigentlich nichts schlechtes darstellt. So sind viele Deutsche stolz darauf, Deutsche zu sein, viele Österreicher stolz, Österreicher zu sein. Doch sind die Grenzen zum ausuferndem Nationalismus und damit meist Extremismus oftmals fliessend. Zuletzt noch zur Ausländerfeindlichkeit: Bei 31,5 % der Ostdeutschen und 19,3 % der Westdeutschen vorhanden. Mehr als ein Drittel wollen die Zuwanderung untersagen. Bei der Judenfeindlichkeit waren es rund ein Viertel.

Soweit zu dieser Studie, die an dieser Stelle nicht unerwähnt sein sollte. Was aber bedeutet „Homogenität“? Bei meinen Ausführungen möchte ich die juristische Bedeutung grossteils aussen vor lassen, schliesslich würde es mich freuen, wenn Sie weiterlesen würden. Wer sich in dieser zähen Materie weiterbilden möchte, dem sei das Werk von Felix Hanschmann (siehe Lesetipps) ans Herz gelegt. Simpel ausgedrückt teilt eine homo-gene Gesellschaft „ähnliche Werte, Überzeugungen und kulturelle Hinter-gründe“ (www.politik-ratgeber.de). Hierzu zählen etwa die Sprache, aber auch die Traditionen und vieles andere mehr. Somit besitzen die Franzosen, die Bulgaren, die Schweden, die Portugiesen etc. jeweils andere Ansichten der Homogenität, die einerseits historisch, andererseits aber auch kulturell begründet sind. Alle jedoch sind EU-Mitgliedsstaaten! Funktioniert deshalb europäisch betrachtet dieser Begriff? Durchaus, sofern man ihn nicht zu eng setzt und bei den Entscheidungen aus Brüssel auf die Vielvölkerunion EU Rücksicht nimmt. Ein anderes Beispiel sind die USA mit ihren 50 Bundesstaaten! Ein Texaner möchte sicherlich nicht mit einem New Yorker verglichen werden – und umgekehrt! Auch sie führten einen Krieg (Sezessionskrieg), der das halbe Land zerstörte und viel Blut kostete. Ähnliches in Europa, in dem sich die vielen Völker seit Jahrhunderten gegenseitig die Köpfe einschlugen. Damit ist seit der Gründung der EU in deren Mitgliedsstaaten erst mal Schluss. Der Krieg auf dem Balkan sowie der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine betrifft damals bzw. heute Nicht-EU-Mitgliedsstaaten! Es handelt sich somit um die längste Friedenszeit, die der EU-Teil dieses Kontinents und damit der Grossteil Europas bislang hinter sich hat. Ich würde dementsprechend die Stabilität ins Rennen bringen: Homogenität führt zur Stabilität! Hetero-genität dagegen beinhaltet sehr viel Konfliktpotential. Ganz so falsch dürften die Entscheidungen Brüssels, die Gradwanderung zwischen den Völkern alsdann nicht gewesen sein. Damit kann also durchaus von einer „Europäischen Homogenität“ gesprochen werden. Für alle Querdenker: Die EU-Bürgerschaft schliesst die nationale Staatsbürgerschaft nicht aus!

Zwei andere Beispiele:

  1. Tokio: 9,6 Mio Einwohner, doch es läuft alles rund! Die meisten Menschen sehen dort sogar gleich aus! Man könnte durchaus behaupten, dass dies ein Prachtexemplar einer homogenen Gesellschaft darstellt. Das könnte mit dem durch die Politik geprägten Selbstverständnisses einer Nation des Mittelstandes zusammenhängen, heisst es bei der Keio-Universität in Tokio. Tatsächlich aber trügt der Schein. In Japan prallen uralte Tradition, Feudalismus, modernster Kapitalismus und lokale Kulte aufeinander. Bereits 1887 (Meiji-Zeit) versuchte die Regierung all dies mit einem Nationalstaat unter einen Hut zu bekommen. Der damalige Aussen-minister Kaoru Inoue betonte: „Lasst uns unser Kaiserreich in ein euro-päisch geprägtes Imperium verwandeln. Lasst uns unser Volk in ein europäisch geprägtes Volk verwandeln.“
  1. New York: 20 Mio Einwohner gilt als eine der heterogensten Städte dieses Globuses. Von Chinatown über Little Italy bis hin zur Bronx – jede ethnische Gruppe hat ihren eigenen Stadtteil. Das Zusammenleben funktioniert nur aufgrund des gegenseitigen Respekts voreinander und durch die Gesetze. Dementsprechend hoch ist in diesem „Melting Point“ allerdings auch die Kriminalität!

Hierzulande ergeben sich nun zwei Probleme!

.) Die Geburtenbilanz in Österreich war im Jahr 2023 rückläufig – es verstarben 11.448 Menschen mehr als geboren wurden (Quelle: Statistik Austria). In Deutschland waren es gar 335.217 (Quelle: Statistisches Bundesamt). Damit sind es nicht nur weniger Menschen, die in die Pensions- und Krankenkassen einzahlen, sondern krass ausgedrückt: Die Deutschen und Österreicher sterben langsam aus! Zuwanderung ist deshalb mehr als notwendig um das Rad am Laufen zu behalten.

.) Die Kriegsflüchtlinge (und demnächst auch Klimaflüchtlinge) erhalten aufgrund etwa der UN-Menschenrechtscharta und anderer Verträge begrenzten oder dauerhaften Aufenthalt. So steht etwa im Art.14/1 geschrieben:

„Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.“

Betrifft nicht die Strafverfolgung im Heimatland! Klar – die Menschen-rechtscharta ist kein Völkervertrag. Doch wirft es mehr als ein schlechtes Licht auf jene Staaten, die sich offiziell als Demokratie bezeichnen, jedoch den meist ersten Satz ihrer Verfassungen „Vor Gesetz sind alle Menschen gleich!“ nicht einhalten.

Durch beide dieser Gruppen kommen meist Menschen ins Land, die von anderen Kontinenten, aus anderen Kulturen stammen. Sie können durch-aus für eine Aufweichung dieser „Europäischen Homogenität“ und damit auch der europäischen Gesellschaft sorgen. Erfolgt jedoch eine gute Inte-gration, so können sie diese Homogenität interessanterweise auch stärken. Eine gelungene Integration bedeutet nicht nur, dass diese Menschen nicht straffällig geworden sind! Oftmals betrifft dies die in Deutschland oder Österreich geborene 2. Zuwanderergeneration. Als Bei-spiel darf ich in diesem Zusammenhang den deutschen Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Bildung und Forschung Cem Özdemir namentlich nennen. Als Sohn zweier türkischer Gastarbeiter wurde er in Urach/BW geboren und vertritt nun hunderttausende Wähler in Berlin. Ein anderes Beispiel – aus der ersten Generation: Der aus Syrien stammende Kurde Billal Aloge besitzt inzwischen drei Restaurants in Freiburg. In zwei seiner Restaurents bot er zuerst syrische Spezialitäten an. Doch waren dort stets auch Juden willkommen. Erst als er die israelische Auberginen-Spezialität „Baba Ganoush“ auf die Speisekarte setzte, bekam er Probleme. Nun hat er ein drittes Lokal eröffnet – im „Jaffa“ bietet er israelische Spezialitäten an. Jetzt erhielt er sogar Morddrohungen. Dürften aus rechter, aber auch aus islamistischer Richtung stammen. Aus rechter Richtung – hierauf komme ich gleich zurück. Aus islamistischer Richtung: Gelingt die Integration nicht, kommt es zu einer Parallel-gesellschaft, die in ständigem Konflikt mit der ursprünglichen Gesell-schaft steht. Dies kann durch Fehler auf beiden Seiten geschehen oder auch durch absichtliche Unterwanderung, wie es derzeit etwa der russische Autokrat Putin und sein Amtskollege, der belarussische Diktator Lukaschenko, versuchen, Europa zu Fall zu bringen, indem sie Bussse und Züge voller Asylanten an die Grenzen zur EU bringen.

Ja – Homogenität hat etwas mit Werten zu tun. Allerdings nicht mit Werten, die eine ganz spezielle Sorte von Machtpersonen dem Volk aufdoktriniert hat und die von so manch Einem jetzt wieder aus dem Hut gezaubert wird. Leider wird derzeit immer tiefer in den Schmutzkübel faschistischer und national-sozialistischer Überzeugungen gegriffen und diese als alte Traditionen verkauft. Hier möchte ich auf die Geschichte Europas verweisen. Österreich etwa war ein Vielvölkerstaat. Es waren auch die Habsburger, die über eine lange Zeit hinweg die Kaiser des Heiligen römischen Reiches deutscher Nationen stellten. So war etwa der Gatte Maria Theresias, Franz I. Stefan von Lothringen, deutscher Kaiser, während sie auf den österreichischen Kaiserthron sass. Viele der deutsch/österreichischen Werten stammen aus dieser monarchischen Tradition, nicht aus zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Zudem gilt für einen Vielvölkerstaat auch eine ständige Zuwanderung aus allen Teilen des Staatsgebietes – in Österreich etwa bis aus Mexiko! Der Zerfall der Homogenität ist somit nicht eine Erscheinung der Gegenwart. Zudem: Es gibt eine grosse Zahl an Auswanderern, die es von Deutschland bzw. Österreich in alle Welt getrieben hat. Die meisten davon haben sich der Homogenität der neuen Heimat angepasst. Einige davon nicht – wie jene österreichische Pensionisten, die es sich ihren wohlverdienten Ruhestand im benachbarten Ungarn gutgehen lassen. Hinter meterhohen Mauern!

Nun überlasse ich es Ihnen, wie sie entscheiden: Homogenität ja – aber auf welchen Grundfesten!!!

Lesetipps:

.) Moderne Gesellschaften zwischen Homogenität und Pluralität: Basis-prinzipien der Moderne in Eisenstadts Theorie der multiplen Moderni-täten; Daniela Laubmeier; Springer 2016

.) Souveräne Demokratie und soziale Homogenitätät – Das politische Denken Hermann Hellers; Prof. Dr. Marcus Llanque; Nomos 2010

.) Beyond the Melting Pot: The Negroes, Puerto Ricans, Jews, Italians, and Irish of New York City; Nathan Glazer and Daniel Moynihan; Forgotten Books 2018

.) Der Begriff der Homogenität in der Verfassungslehre und Europarechts-wissenschaft: Zur These von der Notwendigkeit homogener Kollektive unter besonderer Berücksichtigung der Homogenitätskriterien „geschichte“ und „sprache“; Felix Hanschmann; Springer 2008

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Rücken…!!!

In meiner Zeit bei der Antenne Tirol ist mir eines Tages etwas abstruses passiert: Nachdem ich einige Tage lang – meines Wissens grundlos – unter leichten Rückenschmerzen gelitten hatte, benötigte ich während einer Live-Sendung Unterlagen aus der Redaktion. Also stand ich auf, meine Beine versagten mir jedoch den Dienst und fiel der Länge nach zu Boden. Dieses Spektakel blieb in einem gläsernen Studio natürlich nicht unbemerkt. Während sich einige köstlichst amüsierten, kam eine Kollegin in’s Studio und hatte, nachdem ich geschildert habe, um was es geht, mit drei Handgriffen die Schmerzen behoben. Es dürfte sich um einen eingeklemmten Nerv gehandelt haben, der meine Motorik beeinflusst hatte. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich der Frau war!!!

Aktuelle Studien haben ergeben, dass nahezu jeder zweite Deutsche und 60 % der älteren erwachsenen Österreicher unter Rückenschmerzen leidet. Doch ist Schmerz nicht gleich Schmerz. Deshalb ist es wichtig, bevor der Arzt, die Physiotherapie, der Ergotherapeut oder die Massage aufgesucht wird, den Herd zu lokalisieren, sich Gedanken darüber zu machen, welcher Art dieser Schmerz ist (Stich, Druck, Zug,…) und ob in den Tagen zuvor vielleicht eine atypische Bewegung gemacht wurde, die das Ganze ausgelöst haben könnte. In diesem heutigen Blog möchte ich etwas genauer auf dieses Thema eingehen – wer weiss, vielleicht sind einige nützliche Informationen auch für Sie dabei.

Der Arzt Ihres Vertrauens unterscheidet als erstes zwischen akuten, subakuten und chronischen Schmerzen. In allen Fällen ist eine körper-liche Untersuchung empfehlenswert. Durch die Diagnose des Experten kann die Ursache herausgefunden und eine entsprechende Behandlung angesetzt werden.

.) Akute Rückenschmerzen

Dauert der Schmerz maximal 6 Wochen an, so wird dabei von einem akuten Schmerz gesprochen. Akute Schmerzen sollten durchaus ernst genommen werden. Sie weisen entweder auf eine Entzündung oder eine Verletzung hin. Wird dies nicht behandelt, kann es weitreichende Folgen haben.

.) Subakute Schmerzen

Dieser Schmerzzustand hält zwischen 6-12 Wochen an.

.) Chronische Schmerzen

Sollten sich die Schmerzen allerdings über mehr als 12 Wochen hinwegziehen, so bedeutet dies, dass sich bereits ein eigenes Krankheits-bild entwickelt hat. Der Schmerz wird zum täglichen Begleiter („Schmerz-gedächtnis“). Dies kann nicht nur zu körperlichen, sondern auch zu psychischen Auswirkungen führen. Hier ist eine tiefergehende Schmerz-behandlung unbedingt vonnöten.

Ein grober Fehler bedeutet der Griff zu starken Schmerzmitteln, sofern gar nicht bekannt ist, was tatsächlich dahintersteckt. Derartige Medikamente haben meist jede Menge Nebenwirkungen und verstehen sich möglicherweise mit anderen Arzneimitteln oder Gebrechen nicht (Kontraindikationen). Daneben können sie bei längerem Gebrauch Organe wie Magen oder Leber angreifen. Deshalb sollte zuerst eine ärztliche Untersuchung stattfinden – wenn die Medizinerin solche Mittel ver-schreibt, hat dies seinen Grund.

Um die richtige Therapie zu wählen, wird der Arzt im Vorfeld der Diagnose nach der Dauer und der Art der Schmerzen fragen (Anamnese). Danach erfolgt die Überprüfung der Beweglichkeit und der unterschied-lichsten Funktionen. Dazu zählt auch die Prüfung der Reflexe und andere neurologische Tests. Sollte dies zu noch keiner Diagnose führen, wird die Technik zu Hilfe genommen: Röntgen, Ultraschall, Computertomo-graphie, Kernspintomographie – zumeist begleitend mit Blutunter-suchungen im Labor, damit eine andere Erkrankung ausgeschlossen werden kann. Nach den erzielten Ergebnissen erfolgt die Diagnose und anschliessende Behandlung.

Die Ursachen für Kreuzschmerzen sind vielfältig und können direkt mit unseren Lebensumständen zusammenhängen. Bewegungsmangel – aber auch übertriebener Sport, Übergewicht, eine zu grosse Oberweite, falsches Heben oder Tragen, Fehlhaltung bei der Arbeit und nicht zuletzt auch Stress zeigen sehr rasch Auswirkungen: Zumeist verspannen sich die ansonsten stützenden Muskeln, Bandscheiben nutzen sich ab oder es besteht eine Entzündung. Allerdings: 85 % der Rückenbeschwerden gehören zu den nicht-spezifischen Schmerzen.

Viele von uns gehen einer sitzenden Tätigkeit nach. Einer meiner Arbeitsplätze etwa bestand aus einem Konferenztisch, einem Bürostuhl und einem Laptop. Kam ich abends aus dem Büro, machte sich auto-matisch mein Rücken bemerkbar. Erst als ich den Stuhl in seine niedrigste Sitzhöhe stellte, wurde es besser, da ich nun gerade sitzen konnte. Zuvor war die Haltung gebeugt. In diesem Falle verspannte sich die ansonsten gut dehnbare Rückenmuskulatur – sie verhärtet. Durch die Reizung der darin befindlichen Nerven kommt es zu kleinen, aber sehr schmerzhaften Entzündungsherden. Nicht immer sind diese auch durch etwa Rötungen oder Schwellungen äusserlich erkennbar. Hier empfiehlt sich, den Arbeitsplatz ergonomisch einzurichten. Dabei ist der Bürostuhl enorm wichtig. Viele bevorzugen Sitzbälle. Dies ist eigentlich nur dann sinnvoll, wenn man sich damit auch bewegt, da die Muskulatur dadurch zur Arbeit gezwungen wird. Sitzt man steif darauf, wird durch die gerade Sitzhaltung und dem Nachgeben das Balles nur die Wirbelsäule entlastet bzw. die Pomuskeln trainiert (etwa der Gluteus maximus). Bei Computerarbeitsplätzen hilft auch ein Monitor, da sich jeder automatisch über einen Laptop beugt, wenn er keinen solchen im Einsatz hat. Grund-sätzlich gilt jedoch: Der Arbeitsplatz muss immer an den Körper ange-passt werden – nicht umgekehrt! Zudem sollten öfters Pausen eingelegt werden, in welchen man sich im Gehen bewegt.

Auch Ausgleichsgymnastik wie Yoga oder Pilates bzw. natürlich Rückengymnastik können die Muskulatur zusätzlich stärken, damit diese ihrer angestammten Funktion wieder nachgehen können. Medikamentös werden in solchen Fällen zu Beginn Schmerzsalben verschrieben, die alsdann etwaige Entzündungen behandeln (wie z.B. Diclofenac, Ibu-profen). Allerdings sollte sich unbedingt die Ursache ändern – eine reine Symptombehandlung wirkt nicht wirklich nachhaltig.

Gleiches gilt für Ihre Matratze. Vergessen Sie nicht, dass Sie jeden Tag zwischen sechs bis acht Stunden im Bett verbringen (manche auch etwas mehr). Eine durchgelegene, zu weiche oder zu harte Matratze oder einfach nur die falsche sorgen nicht nur für wache Nächte sondern auch schmerzhafte Tage.

Oftmals ist die Ursache für Rückenschmerzen psychisch bedingt. Abgabedruck, Stress oder vielleicht gar die unterschiedlichsten Ängste können für viele körperliche Erkrankungen verantwortlich sein. Sie kennen den Ausspruch vielleicht von dem Schifahrer, der im Starthaus steht: „Das Adrenalin schiesst durch den Körper. Seine Augen sind starr und konzentriert nach vorne gerichtet. Jeder einzelne Muskel im Körper ist angespannt!“ Das geschieht jedoch nicht nur beim Profisportler. Jemand, der ständig unter Druck steht, mit dem Stress per Du ist, reagiert ebenso. Vielen Workaholics etwa sieht man dies an ihrer Körperhaltung an: Kein Bauch rein, Brust raus, Schultern zurück und Kopf nach oben!

Menschen, die körperlicher Arbeit nachgehen, werden zudem ein Lied davon Singen können – auch wenn die Arbeit vielleicht nicht mal so schwer ist: Falsches Anheben von Lasten oder Tragen derselben bzw. einseitige Bewegungen, da macht sich sofort das Kreuz bemerkbar. Das Anheben sollte grundsätzlich aus den Knien erfolgen. Beim Tragen ist ein gerader Rücken enorm wichtig, zudem sollte niemals einseitig getragen werden. Der volle Einkaufskorb kann durch eine Tasche auf der anderen Seite etwas leichter gemacht werden. Und die Männer haben eine Ausrede für eine zweite Kiste Bier! Bei einseitigen Bewegungen wie dem Laub-kehren, dem Schaufeln etc. sollte der Rechen oder die Schaufel auch mal von der anderen Seite angepackt werden. Hält man sich nicht an derartige Tipps, so kann sich dies rasch äussern:

Hexenschuss

Hier werden ein oder mehrere Wirbelgelenke blockiert oder ein Nerv ist gequetscht. Vor allem ein falsches Anheben kann dafür verantwortlich sein. Nach rund einer Woche sollten die Schmerzen von selbst wieder nachlassen.

Bandscheibenvorfall

Bandscheiben sind kleine Fettpolster, die dafür sorgen, dass die Wirbelkörper nicht unmittelbar aufeinander reiben oder gegeneinander stoßen. Bei einem Bandscheibenvorfall wird das Gewebe dieser Band-scheibe zwischen den Wirbelkörpern immer mehr nach aussen gedrückt. Wird dadurch auch eine Nervenwurzel gepresst, so führt dies zu Schmerzen – in seltenen Fällen auch zur Schädigung oder dem Absterben des Nervs. Derartige Vorfälle haben zumeist eine jahrelange Vorge-schichte: Fehlhaltung, Abnutzung,… Zumeist reicht dann schon ein kalter Windzug, ein nasses T-Shirt im Sommer oder eine ungeschickte Bewegung. Der Schmerz schiesst urplötzlich ein. Normalerweise baut der Körper diese vorgefallene Bandscheibe selbst wieder ab. Eine OP ist nicht immer sinnvoll, da nach einem Jahr dasselbe Problem erneut auftauchen kann. Sollte nun ein Nerv dabei eingeklemmt werden, so kann dies zu Bewegungsstörungen und gar Lähmungen führen. Unter diesen Umständen muss operiert werden.

Gereizter Ischias-Nerv

Ein schmerzender Ischias-Nerv ist das Feinste vom Feinsten für einen Masochisten. Die Schmerzen ziehen dabei vom Rücken über das Gesäss bis in die Oberschenkel und Füsse. Der Ischias-Nerv besteht aus mehreren im Lendenbereich der Wirbelsäule austretenden Nervenfasern. Falsches Sitzen, Heben oder Tragen und auch ein Bandscheibenvorfall – die Ursachen für diese teuflischen Schmerzen sind mannigfaltig. Ist „nur“ der Hüftmuskel („Piriformis“) verspannt, so kann dies mit leichten Dehnübungen recht einfach beseitigt werden. Auch die sog. „Stufenhaltung“ kann die Schmerzen beseitigen. Dabei liegt die Person mit dem Rücken auf dem Boden. Die Unterschenkel werden im rechten Winkel zu den Oberschenkeln auf einen Stuhl gelegt. Und schliesslich kann ein Wärmeumschlag oder Wärmepflaster, Infrarotbestrahlung oder ein Saunagang Entspannung bringen. Auch beim Ischias hilft – wie grundsätzlich bei allen Rückenschmerzen, leichte Bewegung (Spaziergang beispielsweise), damit sich die Muskulatur entspannen kann! Bettruhe ist falsch, da die Muskulatur dadurch zu wenig durchblutet bzw. sogar abgebaut wird. Sollten sich auch Taubheitsgefühle, Lähmungen oder plötzliche Inkontinenz dazu gesellen, muss sofort der Arzt konsultiert werden, der höchstwahrscheinlich zu einer Operation raten wird.

Die Angst vor einer OP ist jedoch auch bei einem Bandscheibenvorfall oder dem Ischias in den meisten Fällen unbegründet. Das Skalpell ist grundsätzlich immer die letzte Lösung. Ansonsten bewirken Physio-therapie und/oder Massage wahre Wunder. Auch geeignete Übungen zur Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur können bei einer Abnutzung der Bandscheiben („Scheuermann“) bereits ausreichen. Wie bereits angesprochen, lindern Medikamente auch die ärgsten Schmerzen (etwa nichtsteroidale Antirheumatika). Doch sollten diese maximal ein bis zwei Tage genommen werden, andere nicht-verschreibungspflichtige 3-5 Tage. Bestehen die Beschwerden nach wie vor, führen alle Wege zum Arzt Ihres Vertrauens. Er kann dann auch andere Therapien anordnen oder durchführen:

.) Infiltrationen

.) Lokale Injektionen

.) Elektrotherapie

.) Hydrotherapie

.) TENS-Therapie (transkutane elektrische Nervenstimulation mit Reizstrom) …

Aber auch aus einem anderen Grund ist die Beiziehung eines Arztes empfehlenswert: Die Ursache von Rückenproblemen können ferner innere Erkrankungen sein. Etwa eine Nierenbeckenentzündung, Eierstockent-zündung, Tumor, Rheuma oder auch Osteoporose. Zudem kann ein verengter Wirbelkanal, brüchige oder poröse Wirbelkörper oder auch eine Stoffwechselerkrankung dahinterstecken. Hierbei ist es wichtig, die Grunderkrankung zu behandeln. Ist diese im Griff, verschwinden meist auch die Rückenschmerzen. Zudem – bei einem Unfall wie einem Sturz mit dem Rad oder auf der Treppe könnte möglicherweise ein Wirbel-körper zu Schaden gekommen sein, was eine Operation erforderlich macht.

Wichtiger Hinweis:

Dieser Blog ist kein Hilfsmittel zur Selbstdiagnostik und -behandlung! Grundsätzlich empfiehlt sich immer, die Meinung eines Mediziners einzuholen!

Lesetipps:

.) Rückenschmerz: Verbreitung, Ursachen und Erklärungsansätze; S. Schneider; GRIN Verlag 2007

.) Wirksame Hilfe bei Rückenschmerzen; Klaus-Dieter Thomann; Trias 1998

.) Lendenwirbelsäule. Ursachen, Diagnostik und Therapie von Rückenschmerzen; Jan Hildebrandt/Gerd Müller/Michael Pfingsten; Elsevier 2005

.) Rückhalt für den Rücken – das Programm gegen Kreuzschmerzen; M. Friedrich/H. Mezei; ´Verlagshaus der Ärzte 2009

.) Was für den Rücken gut ist; Dietmar Krause/Helga Freyer-Krause; Verlag im Kilian 2006

.) Nie wieder Rückenschmerzen; E. Gokhale; Riva Verlag 2013

.) Betriebssicherheitsmanagement nach BetrSichV: Leitfaden zur Umsetzung in den einzelnen Unternehmensbereichen; Gabriele Janssen/Volker Neuer; ecomed Sicherheit 2012

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Make Europe great again! (Quelle: Ausgerechnet Victor Orbán 2024)

Am 20. Januar wird in Washington ein Mann zum US-Präsidenten ange-lobt, der schon mal versucht hatte, sein Versprechen umzusetzen und dabei völlig versagte: „Make America great again!“

Die USA fielen im BIP und ihrer Bedeutung gar hinter viele Volkswirt-schaften dieser Erde zurück. Nun ist Donald Trump mit demselben Versprechen wieder angetreten und sein Wahlvolk glaubte es ihm erneut. Dabei ist so ziemlich alles aus seinem Programm erlogen und/oder geklaut. Sogar dieser Spruch „Make America great again!“ kommt nicht mal aus seiner Ideen-Werkstatt! Es war Ronald Reagan, der ihn im Rahmen seiner Kampagne anno 1980 mit Erfolg eingesetzt hatte. Erstmals in seiner Rede während der Republikanischen National Konvention 1980:

„For those who’ve abandoned hope, we’ll restore hope and we’ll welcome them into a great national crusade to make America great again!“

Trump behauptete jedoch stets, den Slogan selbst erfunden zu haben – 2012 liess er ihn gar registrieren und mahnte die beiden parteiinternen Konkurrenten Scott Walker und Ted Cruz ab, da sie ihn ebenfalls verwendeten. “Again“ bezieht Trump dabei auf die Jahrhundertwende und die 1940er bzw. 50er Jahre. Na ja – so weit zurück hinkt er also. Nicht nur Trumps Vorgänger Bill Clinton warnte vor einem rassistischen Missverständnis des Ganzen, auch die Literatur-Nobelpreisträgerin Toni Morrison meinte:

„’Make America Great Again‘ means ‚Make America White Again‘.“

Auch in Europa könnte dieser Slogan für heftige Diskussionen sorgen: Auf wann zurück? Gründung der EG (Wirtschaftswunderzeit)? Zeit der Monarchien und des Kolonialismuses? Oder gar auf den 1. oder 2. Weltkrieg? Obama’s „Yes we can!“ war da schon einige Intelligenz-Quotienten höher!

Nun – dass Trump in seiner zweiten Amtszeit Bäume ausreissen wird, darf nicht angenommen werden. Griff er doch dieses Mal weniger auf ansonsten in ihrem Privatleben erfolgreiche Menschen und Manager zurück (die offenbar beim letzten Mal ebenso versagt haben), als viel-mehr auf jede Menge Absolventen der Politikwissenschaften aus den unterschiedlichsten Universitäten. Berufspolitiker – eigentlich eine ehemals von ihm gehasste Spezies! Doch – die USA müssen den Schlamassel selbst ausbaden! Die ersten kehren ihrem Heimatland bereits den Rücken.

Allerdings gibt es auch in unseren Breitengraden viele Menschen (vor allem aus dem rechten Lager), die meinen, Trump mache alles richtig! Damit geraten sie jedoch zumeist in einen Zwiespalt, da sie dies auch vom Diktator aus Moskau glauben. Deshalb versuche ich heute mal, das Trump’sche Programm auf Europa umzulegen um es wieder so richtig „great again“ zu machen! Sie werden in den meisten Punkten erkennen können, dass diese Stammtisch-Politik so nicht funktionieren kann!

Damit also hinein in das zum Teil verwirrend und verstörend anmutende Wahlprogramm und dessen Umlegung auf Good Old Europe!

Gleich zu Beginn liest sich die Widmung: „To the Forgotten Men and Women of America“! In Europa können das nur die sozial Schwächsten sein! Alle anderen verdienen recht gut mit der derzeitigen EU oder richten es sich durch Standorte in Billig-Produktionsländern. Ein kurzer historischer Ausflug: Nicht nur die Französische Revolution begann, weil der „Pöbel“ nichts mehr zu essen hatte. Doch ist das Sozialsystem in Europa komplett anders aufgestellt als in den USA! Leider allerdings muss eingestanden werden, dass auch hier viele durch den sozialen Rost fallen. Und das nicht aufgrund des Umstandes, dass sie nicht arbeiten wollen!

Nun wird vom Mut, der Stärke und der Liebe der USA gesprochen, die damit den Nationalsozialismus, den Faschismus im Zweiten Weltkrieg und den Kommunismus danach besiegen konnten. Das ist schon mal ganz und gar nicht auf Europa umzulegen. Rechts und (vermeintlich) Links sind ganz gross im Kommen und verwenden dabei durchaus das Gedankengut ihrer Vorgänger aus dem 20. Jahrhundert.

Über Jahrzehnte hinweg sollen die Politiker dem Gesang der Sirenen folgend durch den Globalismus die Jobs nach Übersee verkauft haben. Da macht Trump keinen Unterschied zwischen Republikaner und Demokraten! Ja – das trifft auch für Europa zu! Zuerst in europäische Billiglohnländer, dann in den Fernen Osten! Hier gäbe es viel Nach-holbedarf ganze Branchen wieder zurückzuholen. V.a. in der Medizin wurde dies während der Pandemie in aller Härte bewusst. Doch bereits zuvor gingen viele durch die Energiewende versprochene Arbeitsplätze verloren, da die staatlich geförderte Produktion aus China wesentlich günstiger Solar-Module produzieren konnte.

Dann allerdings beginnt die Schimpfe auf die Migration, die ich in weiterer Folge nicht weiter argumentieren möchte. Ausser – auch hier wurden Fehler gemacht. Bedenkt man allerdings, dass – nach einer Studie des deutschen Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung viele der syrischen Geflüchteten in Engpassberufen (rund 80.000) sowie 62 % in systemrelevanten Berufen beschäftigt sind. 82 % der 287.000 in Deutschland beschäftigten Syrer (Stand: September 2024) arbeiten in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen (in Österreich: 23.988), leisten also auch ihren Beitrag in das Gesundheits- und Pensionssystem. Allerdings nutzen viele Arbeitgeber dies aus und bieten Werk- oder Teilzeit-Verträge an! Sieben Jahre nach dem Zuzug waren nicht weniger als „74 Prozent der erwerbstätigen syrischen Geflüchteten in qualifizierten Tätigkeiten tätig, die üblicherweise einen Berufs- oder Hochschulabschluss erfordern“! Wenn sie angeblich Einheimischen die Arbeit wegnehmen, stellt sich logischerweise die Frage: Wieso gab es dann dermassen viele freie Stellen? Vor einem – wie in den USA oder den Rechten Europas geplanten – Zurückschicken der Migranten warnt auch das Institut der deutschen Wirtschaft: Es könnte in den Bereich Zahnmedizin, Kindererziehung und -pflege, in der Gesundheits- und Krankenpflege, aber auch in der Bauelektrik sowie der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik zu für die Unternehmen existenz-bedrohendem Fachkräftemangel kommen:

„Syrische Beschäftigte sind wichtig für den deutschen Arbeitsmarkt. Sie tragen in nennenswertem Umfang dazu bei, den Fachkräftemangel in Deutschland abzufedern!“

(IW-Ökonom und Studienautor Fabian Semsarha)

Die USA wird es ebenso hart treffen, setzt Trump seine Ausweisungspläne durch. Ob Latinos oder Asiaten, Europäer oder Afrikaner – viele davon halten jenseits des Grossen Teichs (klar – einige davon auch illegal) das Rad am Laufen. Gerade in Jobs, die der durchschnittliche US-Bürger ablehnt. Deshalb haben nicht nur die Nicht-US-Akademiker, sondern durchaus auch die Tellerwäscher und Müllleute eine enorm wichtige volkswirtschaftliche Bedeutung. Und – wenn in dem Wahlprogramm über die Kulturen gesprochen wird, die die amerikanische Kultur überlaufen, so sollte darauf hingewiesen werden, dass die Indianer die Ureinwohner dieses Kontinents waren. Sie wurden durch Franzosen, Deutsche und Engländer überlaufen. Jeder davon brachte seine eigene Kultur aus der Heimat mit. Damit sind die heutigen USA (ebenso wie übrigens auch Österreich, wo die rechts-aussen FPÖ ganz offen fälschlicherweise von einer „Remigration“ spricht) aufgrund seiner Geschichte ein Viel-völkerstaat. Die derzeitige Kultur der USA ist die Burger-Kultur! Ob eine solche Kultur wirklich erstrebenswert ist, muss in Frage gestellt werden.

„We will be a Nation based on Truth, Justice, and Common Sense.“

Betrachten wir uns die drei angesprochenen Punkte doch etwas genauer!

.) Wahrheit

In keinem anderen Land der Erde (ausser den Diktaturen und etwa dem kriegsführenden Russland) werden dermassen viele Unwahrheiten (Fake-News) und Verschwörungstheorien verbreitet wie in den USA. Auch in Europa haben wir darunter zu leiden! Viele übernehmen auch hier Meldungen ohne zuvor einen Faktencheck durchgeführt zu haben. Sie werden gar gezielt (nicht selten durch das Ausland gesteuert) von wahlwerbenden Parteien eingesetzt um dadurch Wählerstimmen generieren zu können. Tritt dann die Wahrheit ans Licht, wird betont, dass man dies so gar nicht gesagt habe. Auch durch die aufgrund der Pandemie vehement zugenommenen Verschwörungstheorien wird absichtlich mit Unwahrheiten gearbeitet. Dass damit sehr viel an Terrain wettgemacht werden kann, zeigen ebenfalls die Wahlerfolge der rechts-aussen und vermeintlich links-aussen Parteien auf. Allerdings zumeist auf dem Rücken jener, die sie glauben.

.) Justiz und Gerichtbarkeit

Trump machte schon in seiner ersten Amtszeit klar, dass alle Richter und Staatsanwälte, die nicht für ihn arbeiten, gegen ihn arbeiten. Viele, die im Sinne ihrer Profession gearbeitet haben, werden ab dem 20. Januar ihren Job verlieren. Der Supreme Court wurde politisch besetzt und entwickelte sich zu einem Trump’schen Durchwink-Gremium. Auch einige Staaten der EU – allen voran Polen und Ungarn – haben diese Auffassung von Rechtsstaatlichkeit übernommen und wurden dafür abgestraft. In den Verfassungen aller EU-Staaten ist davon die Rede, dass vor dem Gesetz alle Menschen gleich sind und die Unabhängigkeit der Rechtsprechung ein enorm wichtiger Pfeiler der Demokratie ist. Bestechlichkeit bzw. politische Einflussnahme haben in diesem Bereich nichts verloren!!!

.) Gesunder Menschenverstand

Selten zuvor wurden in den USA, aber zuletzt auch in Europa dermassen viele Gräben ausgehoben, die grosse Teile der Gesellschaft spalteten, da der gesunde Menschenverstand zum grössten Teil ausgeschaltet wurde, nicht zuletzt bedingt durch so viele Lügen. Gerade angesichts der vielen Probleme, die durch Kriegslust oder Klimawandel auf diesem Planeten verursacht sind, sollten diese Gräben zugeschüttet und dadurch ein gemeinsames Arbeiten ermöglicht werden. Dazu bedarf es der Intelligenz aller – gleichgültig welcher politischer Richtung entstammend. Alleine können derartige Probleme nicht bewältigt werden.

Soweit zu diesen Themen. Gleich im Anschluss kommt im Programm der nächste Hammer:

„If we don’t have a Border, we don’t have a Country.“

Die Absicherung der Grenzen ist ein wichtiges Thema auch in Europa. Neben den Kriegs- und wirtschaftlichen Flüchtlingen werden noch die Klima-Flüchtlinge hinzukommen. Eine geordnete Migration ist somit auch für Europa wichtig. Ein Mauerbau wäre etwa gegenüber Russland, Weissrussland und der Türkei zu überlegen, teilweise auch schon umgesetzt. Doch ist dieses globale Problem hausgemacht – durch die Gier nach Dividenden unter den westlichen Staaten, Russlands und Chinas. Weite Regionen in Afrika und Asien wurden über Jahrzehnte hinweg ausgebeutet und werden es im ausserordentlich grossem Ausmaß nach wie vor. Hier gilt es anzusetzen, damit diesen Menschen ein entsprechendes menschenwürdiges Leben in ihren Herkunftsstaaten ermöglicht wird. Ein organisiertes Weiterleiten der Flüchtlingsströme in die Nachbarstaaten ist entweder nur eine Symptombehandlung oder die Absicht, dort eine Destabilisierung zu erlangen. Ein kleiner Vergleich: Kanada hat enorm viele Flüchtlinge aufgenommen und sie integriert. Für Deutschland gilt im Vergleich etwa zur Slowakei dasselbe.

In Kapitel 5 wird der Schutz amerikanischer Arbeiter und Farmer behandelt. Dies betrifft dann wohl auch die Strafzölle auf Waren aus China und der EU, die „unfair Trading practices“ ausüben. Zu China sei angemerkt, dass dies auch die EU inzwischen zumindest politisch einge-richtet hat, da chinesische Waren durch sehr hohe staatliche Förderungen weit unter dem handelsüblichen Preis im Zielland verkauft werden können. Ausgerechnet Deutschland hat sich allerdings dagegen gestellt – es wird befürchtet, dass auch die deutschen Auto-Exporte nach China mit Strafzöllen belegt werden. Musk hingegen hat es schlau gemacht – er errichtete in Shanghai eine weitere Giga-Factory um mit seinen dort gefertigten Teslas China zu überschwemmen. Der Plan ging durchaus auf – so wurden 2024 nicht weniger als 657.000 Teslas im Reich der Mitte verkauft – alleine im Dezember waren es 83.000! Auch die deutschen Autobauer haben seit Jahren Produktionsstätten in den USA und schaffen damit Arbeitsplätze für US-Amerikaner. Harley Davidson hat bereits in der ersten Legislaturperiode von Trump die Produktion seiner Motorräder, die für den Export nach Europa bestimmt sind, nach Mexiko verlagert. Dadurch gingen Arbeitsplätze und Umsätze in den USA verloren. Trump rechtfertigt diese Strafzölle mit folgendem Satz:

„As Tariffs on Foreign Producers go up, Taxes on American Workers, Families, and Businesses can come down.“

Starker Tobak, der nicht unbedingt verstanden werden muss! So belief sich das Handelsbilanz-Defizit der USA 2017 (zum Amtsantritt Donald Trump I) auf -862,2 Milliarden US-Dollar. Und stieg auch während seiner Amtszeit weiter an (Ausnahme: 2019 – -924,28 – etwas weniger als im Jahr zuvor) – Quelle: statista.de.

Übrigens – im selben Kapitel unter Punkt 3 ist zu lesen:

„Republicans will revive the U.S. Auto Industry by reversing harmful Regulations, canceling Biden’s Electric Vehicle and other Mandates, and preventing the importation of Chinese vehicles.“

Nun hat sich aber Trump den Ober-Electric Vehicles-Produzent ins Boot geholt. Als BFF! Ist das eines dieser sog. „Oxymorone“? Europa hingegen hat in vielerlei Hinsicht den Weg für die Elektroautos freigemacht, Verbrenner sollen ab einem gewissen Datum nicht mehr neu zugelassen werden.

Trump ist schon während seiner ersten Amtszeit aus allen möglichen Handelsabkommen ausgestiegen. So etwa auch aus dem NAFTA, dem Nordamerikanischen Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada. Übrigens ein grosser Fehler, da viele US-Autobauer in Mexiko produzieren lassen und Kanada viele Waren für den US-Markt herstellt. Für Europa unvorstellbar. Schliesslich ist der Kontinent inzwischen der-massen von China abhängig, sodass sich bei einer Kündigung dieses Abkommens über handelspolitische und wirtschaftliche Zusammenarbeit aus dem Jahr 1985 riesige Löcher auftun würden. Es dürfte Jahre dauern, bis hier wieder eine eigene Produktion hochgefahren wäre. So werden beispielsweise Penicillin und Antibiotika nurmehr bei der Biochemie Kundl/Tirol (Sandoz) produziert – europaweit! Ein weiterer Produktions-standort in Europa wäre wohl zu teuer und somit wirtschaftlich unrentabel! Wir sprechen hierbei wohlgemerkt von einer system-relevanten Branche! Das betonte auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Neujahrsansprache. Derartige Abhängigkeiten müssen wieder runtergefahren werden. Doch auch die Abkommen mit den EFTA-Staaten Schweiz oder Norwegen, die nicht nur Schokolade und Norweger-Pullover liefern, dafür aber fleissig EU-Ware importieren, sollten nicht so ohne weiteres aufgekündigt werden.

Und schliesslich – die NATO! Trump drohte damit, jene NATO-Staaten nicht zu unterstützen, die säumig bei der Bezahlung ihrer Beiträge wurden und auch die eigene Rüstung nicht an das BIP angepasst haben. Die USA etwa lagen bei 3,45 % des BIPs, Grossbritannien bei 2,3 und Deutschland bei 1,5 %. Kanada bzw. Japan liegen bei 1,3 und 1,2! Damit gibt Trump eine Aufrüstung vor, wie sie während des Kalten Krieges stattgefunden hat. Nicht zuletzt übrigens ein Argument der Putin-Freunde, dass sich Russland gegen dieses Aufrüsten verteidigen müsse! Im Trump’schen Programm heisst es:

„The Policy of the Republican Party must be to ensure that America’s Military is the strongest and best-equipped in the World…!“

Müssen da wirklich die NATO-Partner mitziehen? Ausser die Gefahrenlage ändert sich – durch neuerliche Bedrohungen aus dem Osten, wie dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und der Drohung, dies auch auf andere souveräne Staaten ausweiten zu wollen!?

Übrigens – zum Abschluss erwähnt: Die roten Trump’schen Mützen, auf denen der Slogan „Make America great again“ stand, wurden zum grössten Teil von Latinos in einer Fabrik südlich von Los Angeles gefertigt, der Stoff kam nicht nur aus den USA und die Online-Vermarktung lief über ein Unternehmen aus Kanada! Europa würde da wohl auf Produzenten in China oder Kambodscha zurückgreifen.

Fazit:

Einige Punkte aus dem Wahlprogramm der Republikaner können unge-fragt, wenn auch nicht in vollem Umfang, auch auf Europa umgelegt werden, wenn nicht bereits geschehen! Die meisten jedoch mit Vorbehalt! Schliesslich hat das Outsourcing von Produktionen bereits weit vor der ersten Amtszeit Trumps aus wirtschaftlichen Überlegungen begonnen. Dies nun abrupt unterbinden zu wollen, ergäbe wohl ein Vakuum, wie es die Briten nach dem Brexit zu spüren bekamen. Es ist immer ein Fehler, von anderen Staaten „zu abhängig“ zu werden. Doch sollte auch hier das Übel an der Wurzel gepackt werden: Daran die meiste Schuld trägt wohl die Gewinnsucht der Investoren noch billiger zu produzieren,damit eine höhere Dividende ausgeschüttet werden kann. Und ehrlich: Viele dieser Investoren kommen aus den USA: Im Jahr 2023 waren es US-Investitionen in der Höhe von 3,95 Trillionen US-Dollar – nur in Europa!

Lesetipps:

.) Finish what we started: The Maga movement´s ground war to end democracy; Isaac Arnsdorf; Little Brown 2024

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Wir wissen, wo Du bist!

Dieser Tage sorgte ein Skandal mehr aus dem Volkswagen-Konzern für Kopfschütteln: Kontaktinfos von 800.000 E-Car-Besitzern standen eben-so wie deren Bewegungsdaten für jeden einsehbar im Internet. 300.000 Fahrzeuge in Deutschland, 22.000 in der Schweiz und 20.000 in Öster-reich. Verantwortlich dafür zeichnete die Volkswagen-App. Eigentlich recht nützlich, lässt sich doch der Batteriestand, die Reichweite ablesen und das Auto in der Früh von zuhause aus vorheizen. Doch sammelt die App auch andere Daten – Bewegungsprofile, Park-Standorte etc. Und das kann schon mal für so manch Einen diffizil werden. So war unter den Ausspionierten etwa auch ein Bundestagsabgeordneter der CDU, der Mit-glied des Verteidigungsausschusses ist.

Nun – ich kann Sie trösten: Auch wenn Sie ein nicht aus dem Volkswagen-Konzern stammendes Auto fahren sollten, wissen viele, wo sie gerade sind, welche Kontakte Sie haben, was sie mailen usw. Durch die Apps, die auf nahezu jedem Smart-Phone vorzufinden sind, werden riesige Mengen an Daten gesammelt und weitergeleitet. Sie sind derart wertvoll, dass inzwischen gar Geheimdienste nicht mehr selbst spionieren, sondern solche Datenmengen paketweise aufkaufen. Günstiger und weitaus detaillierter als mit den in diesem Blog bereits schon beschriebenen nachrichtendienstlichen Spitzelmethoden.

Bereits im Jahr 2023 liess dies Avril Haines überprüfen. Die Juristin ist in der Biden-Regierung Director of National Intelligence – somit also höchste Geheimdienstchefin der USA. Das Ergebnis dieses Berichtes ist erschütternd: Müssen für derartige nachrichtendienstliche Spitzeleien gewisse Voraussetzungen und/oder eine richterliche Verfügung vor-liegen, so besorgen sich die Apps die Daten ohne Probleme in einer Qualität, die jeden Nachrichtendienst stolz machen würde. Und das Grösste: Die meisten Handy-Besitzer haben keine Ahnung davon! Übrigens betrifft dies nicht nur die Smart-Phones sondern auch die Fitnesstracker und damit empfindliche Gesundheitsdaten, die nicht nur den Chef, sondern auch die Krankenkassen und kreditvergebenden Banken interessieren.

Der Mensch wird gläsern, gewisse Regelmässigkeiten lassen sich zusammenfügen – ein gefundenes Fressen für jeden Kriminellen. Ein solches Bewegungsprofil ist übrigens auch bei anderen Handies nach-zuvollziehen – durch das Einloggen in die Sendungsmasten. Das stets hochgehaltene Anonymisieren der Daten besteht zumeist nur in der Entfernung des Namens und der Mailadresse – mehr nicht! Und: Jeder kann solche Datensammlungen über sog. Databroker kaufen! Nicht nur in den USA möglich, sondern auch in deutschen und österreichischen Landen. Nachrichtendienstlich relevante Daten – ohne richterliche Genehmigung! Datenschützer schlagen lautstark Alarm. Ebenfalls im Vor-jahr hat bereits die irische Nichtregierungsorganisation ICCL in einem Bericht vor dieser „Goldgrube an Erkenntnissen“ gewarnt. In dieselbe Richtung geht auch der Bericht des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der durch die Arbeiterkammer in Auftrag gegeben wurde. So sind viele App-Anbieter direkt mit Werbefirmen verbunden. Datenschutz und Privat-sphäre würden hierbei oftmals mit Füßen getreten. Die Arbeiterkammer fordert deshalb EU-weite Standards und zuverlässige Schutzprogramme für Smart-Phones.

Was aber nun wird eigentlich alles vom Handy aus übermittelt?

.) Geodaten

Verantwortlich hierfür ist der Sensor des Handies, der stets den nächsten WLAN-Punkt oder die nächste UMTS-Mobilfunkzelle sucht. Diese Daten werden an einen Datenbankbetreiber wie Skyhook oder Navizon weiter-geleitet. Dort zusammengefügt, geben sie Aufschluss über Breiten- und Längengrad, Stadt und Postleitzahl, sowie Strasse und Hausnummer. Durch mehrmaliges Messen unmittelbar nacheinander können Bewegungsprofile aufgestellt und Geschwindigkeiten gemessen werden. Dies etwa wird bei Notfalls- bzw. Geofencing-Apps genutzt. Aber auch in den Social Medias schon seit längerer Zeit im Einsatz. Geodaten werden durch die Handy-Produzenten, den Telefon-Anbieter, aber auch die App-Produzenten gesammelt und an Dritte weitergegeben.

.) Telefon-Kontakte

Bei der Installation etwa von WhatsApp muss der User einwilligen, dass alle Telefonkontakte freigegeben werden. Viele machen es durch die Synchronisierung der Kontakte auch freiwillig. Zum Handkuss kommen damit auch viele, die gar nicht bei WhatsApp sind oder über eine Geheimnummer verfügen. Manche Apps hören zudem beim Telefonieren mit!

.) E-Mail-Kontakte

Auch hier greifen viele Apps zu. Mailadressen dürfen eigentlich nur mit Einwilligung des Besitzers weitergegeben werden. Einige Apps leiten auch den Mailverkehr weiter.

.) Sonstige Daten

Beispielsweise Adressen oder Fotos – für viele Apps gar kein Problem!

.) Technische Daten

Gerätekennung, Nummer der SIM-Karte

Mit Vorsicht zu geniessen sind v.a. Gratis-Apps. Sie wurden oftmals nur dazu entwickelt, Datenmengen weiterzuleiten – nicht für den Gebrauch durch den Handy-Nutzer. „Paper-Toss“ etwa ist ein mobiles Arcade-Endlosspiel, bei dem ein zusammengeknülltes Blatt Papier in den Papierkorb geworfen werden muss. Im Hintergrund jedoch werden all die angesprochenen Daten an fünf internationale Werbenetzwerke weiter-geleitet, die daraus ein Verhaltensprofil erstellen, damit Sie mit personalisierter Werbung eingedeckt werden können. Die Konzerne befinden sich meist im Fernen Osten oder den USA, die sich um Europäische Datenschutzgesetze einen Dreck kümmern. Eines der grössten Werbenetzwerke ist AdMob (mobile Apps monetarisieren), das im Jahr 2010 durch Google aufgekauft wurde. Liest man sich hier das Kleingeschriebene durch, so gibt man die Einwilligung ab, neben der Telefon-ID, den Geodaten und die Telefonnummern übernehmen zu können. Apps, die AdMob nutzen, können auch andere Daten runter-saugen. Apps mit eigentlich sinnlosem Hintergrund stellen die grösste Gefahr dar: Taschenlampe, Blitzlicht, Wetter, Spiele, Gesundheit, Fitness, Ernährung, Browser und Gratis-VPN. Hier gilt grundsätzlich: Was nicht gebraucht wird, sollte erst gar nicht auf’s Handy! So berichtete etwa Edward Snowden damals schon davon, dass die NSA die App des Spiels Angry Birds gehackt hatte um Daten abzusaugen, weiss auch Attila Tomaschek (digitale Sicherheit bei ProPrivacy). Und beim Wetter etwa: Vertrauen sie den grossen Diensten DWD (Deutscher Wetterdienst Offen-bach), ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Öster-reich) bzw. MeteoSwiss oder Ihnen bekannten lokalen Wetterfröschen, weiss hierzu Shayne Sherman, CEO von TechLoris!

Apps laufen bei den meisten Handy-Besitzern im Hintergrund! Dadurch verbrauchen sie nicht nur Rechenleistung und Strom, sondern sammeln auch fleissig Daten, die sie weitergeben. Ein Test ergab bereits im Jahr 2021, dass rund die Hälfte aller getesteten Apps einen regen Datenfluss aufweisen. Datenschützer empfehlen deshalb, diese Funktionen abzu-stellen bzw. Apps wie „Noizz“, „Essential Horoscope“ und „UC Web-browser“ bzw. „SuperVPN“ sofort von Ihrem Handy zu löschen. Sie wurden schon vor geraumer Zeit aus den App-Stores verbannt. Doch waren sie bereits in Verwendung, so übersenden sie nach wie vor jede Menge Daten. Und: Spionage-Apps wie „Spyzie“, „mSpy“, „FlexiSpy“ oder „TheTruthSpy“ sind verboten, ausser der Handy-Besitzer hat dies aus-drücklich genehmigt. Um unerwünschte Apps ausfindig zu machen, sollten Sie als erstes bei den „Einstellungen/Apps“ nach Tools zum Rooten suchen – das könnten sein: SuperSu, BusyBox oder KingRoot. Daneben können Sie mit der App RootChecker überprüfen, ob sie zum Ziel geworden sind. Wenn ja, sollten Sie als erstes alle Passwörter ändern. Danach können Sie sich auf die Suche begeben. Sollte dies alles nicht fruchten ist die einfachste Möglichkeit die Rücksetzung auf die Werks-einstellungen. Doch Vorsicht: Dadurch gehen auch alle anderen Daten auf dem Handy verloren! Eine Reparatur ist zumeist aufwendig und kompliziert.

Für jeden einzelnen ist es zu empfehlen, sich nach Apps umzusehen, die sich dem Europäischen Datenschutzgütesiegel unterwerfen (EuroPriSe – European Privacy Seal). Ansonsten sollten unbedingt vor einer Installation Bewertungen etwa in Internet-Foren durchgelesen werden. Bei der Installation können unter „Einstellungen“ die Zugriffsberechtigungen ein-geschränkt werden. Ansonsten empfehlen Experten wie der ehemalige Vizepräsident von IBM Security, Caleb Barlow, die Apps auf dem Handy regelmässig zu überprüfen. Dazu sollte in den Einstellungen auf „Apps und Benachrichtigungen/Spezieller App-Zugriff/Unbekannt“ überprüft werden, ob dort „nicht zulässig“ steht. Ist bei einer App ein Fremdzugriff erlaubt, könnte dies eine Überwachungs-App sein. Zudem sollten Sie den Datenverbrauch und die Akku-Leistung stets im Auge behalten.

Wer (wie ich) nahezu keine Apps am Handy nutzt, ist noch lange nicht gegen die Datensammler gefeit! Auch die Social Medias sind ein richtig-gehender Datenschlund. Die meisten werden dabei von Facebook, Facebook Messenger und Instagram (jeweils 32 Daten) gesammelt – auch sensible Daten. Daneben sammeln die Paypal App und LinkedIn ebenfalls fleissig. Auch Browser-Verläufe (nicht bei LinkedIn – hier werden dafür E-Mails und Textnachrichten weitergeleitet!). Schliesslich folgen YouTube, Amazon, TikTok, Google Maps und Klarna (immerhin noch 23 Daten)! Heiss begehrt sind dabei Benutzer-ID, Anmeldedaten (E-Mail etwa), Produktinteraktionen, aber auch Suchverlauf, gekaufte Artikel, Standort und Fotos oder Videos.

Auf Social Medias sollten Sie deshalb sehr zurückhaltend sein, wenn es um Ihren Geburtstag geht. Der wird nämlich meist für Sicherheits-informationen bei Apps und Diensten verwendet. Die Angabe sollten Sie auch bei der Anmeldung zur Nutzung von Diensten umgehen. Markieren Sie in Posts niemals Ihre Freunde, beteiligen Sie sich nicht an Quizzen, bei dem Sie einen Personalbogen ausfüllen müssen! Dies ist mir dieser Tage passiert. Habe auf Facebook ein solches Quiz mitgespielt. Plötzlich erhielt ich drei Posts, dass ich gewonnen hätte – sollte für die Aus-schüttung einige Angaben zu meiner Person machen. Kurz danach erhielt ich eine Textnachricht – angeblich von Elon Musk persönlich, der hierfür einen CIA- und Personalausweis vorlegte. Auch er schickte mir einen Fragebogen. Wenn Sie alsdann unbedingt Ihre Urlaubsfotos posten möchten – tun Sie es nach dem Urlaub. Es reicht ansonsten ein Blick auf Ihr Profil und Einbrecher wissen, dass sie nicht zuhause sind!

Generell gilt: Bei Apple sind Sie besser aufgehoben! Bevor eine App im App Store angeboten wird, muss diese ein strenges Prüf- und Zulassungsverfahren durchlaufen. Im Gegensatz dazu gilt bei Android-Handies das Open Source-Prinzip: Jeder Entwickler kann seine App frei anbieten, ohne dass diese zuvor eine Kontrolle durchlaufen muss.

Bei Social Medias sollten Sie die Nutzungsregeln durchlesen, die Sie bereits bestätigt haben. Und auf den Webseiten sind es die Cookies, die Sie genehmigen oder ablehnen bzw. nur zum Teil freigeben können. Achten Sie auf kleine Schreibfehler, nutzen Sie stets die Download-Links der Produzenten, achten Sie auf die Download-Zahlen (Millionen sind besser als nur einige wenige) und lesen Sie sich auf jeden Fall vor der Installation die Kommentare und Bewertungen durch.

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